Kategorie: Dokfilminfo – Dokutipps

Szene aus »Safari« © Ulrich Seidl Filmproduktion

TV-Tipp 26.4.: Safari – Von kapitalen Stücken und schönen Schüssen

Warum geben reiche Europäer zigtausende von Euros aus, um in Afrika seltene Tiere zu schießen? Ulrich Seidls Dokumentarfilm »Safari«, den Arte am Donnerstagabend in Erstausstrahlung zeigt, beobachtet die Gier am Töten, die Geilheit nach dem Schuss, die Rechtfertigung des Blutrausches. Von ihren Empfindungen sprechen die Trophäensammler ganz aus freien Stücken, um dann stolz auf ihr Tun vor den Leichen im Dreck zu posieren. Seidls Dokumentarfilm, der 2016 in Venedig Premiere hatte, ist ein ganz starker Film darüber, wie der Urtrieb des Tötens den Übermenschen gebiert.

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Szene aus »Mein gelobtes Land« © Roche Productions

TV-Tipp 24.04: 70 Jahre Israel – Kritische Aufklärung zum 70. Geburtstag

Mit zwei überraschend kritischen und vielschichtigen Dokumentarfilmen – beide in Erstausstrahlung – gedenkt Arte am Dienstagabend dem 70. Geburtstag des Staates Israel. Die französische Dokumentation »Mein gelobtes Land« erklärt die politischen und historischen Ursachen des Nahostkonflikts. Der deutsche Dokumentarfilm »Inside Mossad« (produziert von gebrueder beetz) bringt hochrangige Mitglieder des israelischen Geheimdienstes vor die Kamera – ein seltener Blick hinter die Kulissen einer sehr aktiven und schlagfähigen Organisation.

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Gruppe von Menschen mit erhobenen Händen

TV-Tipp 9.4.: Empire me – Der (manchmal irre) Traum vom eigenen Staat

Rund 500 unabhängige Ministaaten gibt es, in denen sich Individualisten, Exzentriker oder Interessensgruppen ihre eigenen Reiche geschaffen haben. Dies ist eine Tatsache, die weitgehend unbekannt ist. Der Dokumentarfilm-Regisseur Paul Poet hat in seinem Dokumentarfilm »Empire me« im Jahre 2010 ein Schlaglicht auf die Szene der Minimalst-Staaten geworfen – und damit lange, bevor in Deutschland ein Problem namens »Reichbürger« aktuell wurde. 3sat zeigt den sehenswerten Film am Montagabend.

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Frau verdeckt mit ihrer Hand den eigenen Mund

TV-Tipp 19.3.: Wild Plants – Wo die wilden Pflanzen wohnen

In »Wild Plants« (am Montagabend als Erstausstrahlung bei Arte) sucht Filmemacher Nicolas Humbert nach der Verbindung zwischen Pflanzen und Menschen. »Wir sind auch Pflanzen«, heißt es an einer Stelle. Es dauere nur 70 bis 100 Jahre. Die Protagonisten sind in den Augen des Regisseurs selbst so etwas wie »Pionierpflanzen« – in der Wildnis des Urbanismus sprießende Individualgewächse.

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Bild eines Mannes mit einer Taschenlampe und Mantel mit Hut

Doku-Drama mit Tiefgang: »Das Wunder von Leningrad«

Wieso ausgerechnet die Aufführung der 7. Symphonie von Dimitri Schostakowitsch zum Wendepunkt im Vernichtungskrieg der deutschen Wehrmacht gegen Russland wurde, erzählt das Doku-Drama »Leningrad Symphonie« mit großen Bildern und nach authentischen Quellen. Der Film ist noch bis Mitte April in der Arte-Mediathek zu sehen und wird am 28. März im Ersten als »Das Wunder von Leningrad« noch einmal gesendet. Ein gelungenes Großprojekt mit historischem Wissen und emotionalem Tiefgang.

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Szene aus »Die Adoption« © SWR/Niels Thastum

TV-Tipp 1.3.: Die Adoption – Vielleicht wird er ja einmal Präsident

Der dänische Dokumentarfilm »Die Adoption«, den der SWR in der Nacht zum Freitag zeigt, fordert dem Zuschauer viel, sehr viel ab. Filmemacherin Katrine W. Kjaer hat vier Jahre lang mit unerbittlicher Direktheit aufgezeichnet, wie der Versuch, zwei Kinder aus Äthiopien nach Dänemark zu adoptieren, für alle Beteiligten zu einer Zeit des Leidens wird. Ihr Film ist stark und ergreifend zugleich.

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Szene aus »Der Vietnamkrieg« © Gruppe 5 Filmproduktion

TV-Tipp 22.2.: Der Vietnamkrieg – Amerikas offene Wunde

Der amerikanische Filmemacher Ken Burns hat daraus gleich eine ganze Serie gemacht; der deutschen Filmemacherin Christel Fromm standen nur 90 Minuten zur Verfügung. Dennoch ist ihr 2015 entstandener Film »Der Vietnamkrieg – Gesichter einer Tragödie«, den das Hessische Fernsehen in der Nacht zum Freitag zeigt, eine umfassende Darstellung über Ursachen und Verlauf dieses Konfliktes. Und auch darüber, wieso das heutige Amerika wieder groß sein will.

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Szene aus »Das Lied des Lebens« © Jane Dunker/Lichtfilm

TV-Tipp 22.2.: Das Lied des Lebens – Musik ist Heimat

Ein Chorleiter erarbeitet mit Senioren und Heimbewohnern ein Musikstück. Dabei entdecken die Alten und wir Zuschauer, aus was man Musik macht und was Musik mit uns tut. Langweilig? Keineswegs. Irene Langemanns Dokumentarfilm »Das Lied des Lebens« aus dem Jahr 2012 bietet die Chance zu einer tiefen Entdeckung: Musik ist wir, Musik ist Heimat. Der SWR wiederholt in der Nacht zum Freitag diesen musikalischen und menschlich warmen Film – zur späten Stunde, aber es lohnt sich.

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Szene aus »Claude Lanzmann – Stimme der Shoah« © Adam Benzine / ZDF

TV-Tipp 30.1.: Die Stimme der Shoah

Am 27. Januar jährte sich zum 73. Mal die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee. Knapp ein Dreivierteljahrhundert nach dem Ende dieses Genozids mitten in Europa scheint es zunehmend wichtiger zu werden, die Fakten von Lügen zu trennen. Keinem ist das so eindringlich gelungen wie Claude Lanzmann, indem er Opfer von ihrem Erlebten berichten ließ. Arte stellt, wie bereits in der Vorwoche, den Dienstagabend unter die Überschrift »oral history« und zeigt erneut drei Filme des großen Filmemachers in Erstausstrahlung: die letzten beiden Folgen der »Vier Schwestern«-Reihe sowie eine oscarnominierte Kurzdoku des Journalisten Adam Benzine mit dem Titel »Claude Lanzmann – Stimme der Shoah«.

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TV-Tipp 25.1.: Ein Nazi fährt nach Palästina

Es ist einer der besten Dokumentarfilme der letzten Jahre und vielleicht der klügste über das Weiter- und Zusammenleben von Juden und Deutschen hier und in Israel: Arnon Goldfingers »Die Wohnung« erzählt mit dem Blick von heute die fast unglaubliche Geschichte einer jüdischen Familie in der Zeit der Nazidiktatur und ihre Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen. Der SWR zeigt den vielfach prämierten Film am Donnerstagabend.

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