Kategorie: Dokfilminfo – Dokutipps

TV-Tipp 2.12.: Böller für Böll

Ein Schriftstellerleben in 45 Minuten – die vielen Bücher, Gedichte und Aufsätze, die Anfeindungen und Widerreden, den Literaturnobelpreis, den Zwist mit der Kirche, sein christlicher Glaube und die Hoffnung auf einen Neuanfang für eine ganze Nation. Kann man das in unter einer Stunde erzählen? Norbert Busé gelingt das in »Heinrich Böll – Ansichten eines Anarchisten« (bei 3sat am Freitag in Erstausstrahlung) – und noch viel mehr.

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TV-Tipp 30.11.: Die wollen doch nur spielen

In seinem Dokumentarfilm »Wochenendkrieger« aus dem Jahr 2013 erzählt der aus dem Schwäbischen stammende Regisseur Andreas Geiger von unserer Welt, die dennoch ganz anders zu sein scheint. In ihr werden Bürger für ein paar Tage zu Helden und Monstern. Sie campieren, interagieren, kämpfen und haben alle das gleiche Ziel: eine Fantasiewelt, die sonst nur im Kopf existiert, so real wie möglich werden zu lassen. In der Nacht zum Freitag im Hessischen Fernsehen (HR).

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Bild eines Sackes voller Kleingeld

TV-Tipp 12.12.: Zahlenspiele zur Finanzkrise

Den 2014 in den Kinos gelaufenen Dokumentarfilm »The Forecaster« von Marcus Vetter und Karin Steinberger gibt es unter dem Titel »Der Pi-Code« heute noch einmal als Wiederholung im NDR. Auch der Untertitel hilft nur bedingt weiter: »Martin Armstrong – Spinner oder Genie?«. Titel hin oder her: Der Film ist ein höchst sehenswerter Beitrag zur Finanzkrise von 2007 – und ihrer Vorhersehbarkeit.

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Bild eines Zeitungsausschnittes

»Das Versprechen«

In ihrem Dokumentarfilm »Das Versprechen« gehen Filmemacher Marcus Vetter und die Journalistin Karin Steinberger auf die Suche nach der Wahrheit hinter der Realtität. Real ist, dass der Deutsche Jens Söring seit über 30 Jahren in den USA in einem Gefängnis sitzt. Real ist auch, dass er als junger Mann einen Doppelmord an den Eltern seiner damaligen Freundin zugab. Doch was ist wahr? Der Film entrollt eine True-Crime-Story und ist doch viel mehr »als nur eine Story« über ein Verbrechen. Arte zeigt den Dokumentarfilm von 2016 bis zum 22. November 2017 in seiner Mediathek.

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Eine Gruppe von Teenagern

TV-Tipp 18.5.: Wenn die User vom Holocaust berichten

Heute ist in Zeiten von Internet und globaler Verfügbarkeit von Smartphones, Tablets und Laptops jeder Mensch ein Filmemacher. Das führt bei Dokumentarfilmen wie »#uploading_holocaust« zu neuen Herausforderungen. Die beiden Regisseure waren im Juni 2017 auch zu Gast beim Branchentreff Dokville in Stuttgart und berichteten von ihren Erfahrungen mit »user generated content«. Der sehenswerte Film wird am Freitagmittag noch einmal bei ARD-alpha gezeigt.

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Bild zweier Männer in schwarz/weiß

TV-Tipp 29.8.: Menschen mit Licht gemalt

Der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado sammelt mit seinen Fotografien unglaubliche, monumentale, stets schwarz-weiße Aufnahmen von Menschen. Er ist kein Reporter, sondern ein Fotograf im besten Sinne. Ein Lichtmaler. Der deutsche Filmemacher Wim Wenders hat ihn und seinen Arbeiten in »Das Salz der Erde« porträtiert. Ein Film, der auch deshalb so tief blickt, weil ein Sohn Salgados als Co-Regisseur mitarbeitete. Arte zeigt den 2015 für den Oscar nominierten Film am Mittwochabend.

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Szene aus »Nach Wriezen« © rbb/Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

TV-Tipp 29.10.: Jung und (nicht) chancenlos

Drei jugendliche Straftäter, entlassen aus der JVA Wriezen, hat Filmemacher Daniel Abma drei Jahre lang mit der Kamera begleitet. Sein dabei entstandener Dokumentarfilm »Nach Wriezen« wurde mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Der rbb zeigt den Dokumentarfilm von 2012 am Sonntagabend noch einmal zu später Stunde.

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Szene »Dieses schöne Scheißleben« © Flying Moon Filmproduktion GmbH

TV-Tipp 28.10.: Mexiko – die Frau, die Musik, der Tod

Es gibt da mehr als nur eine Mauer, wenn man an Mexiko denkt. Zum Beispiel gibt es eine Kultur, die sowohl ästhetisch, als auch politisch ist. Und es gibt den Tod, der in Mexiko nichts Engültiges hat. Und es gibt die Musik. Doris Dörries Dokumentarfilm »Dieses schöne Scheißleben« von 2014 handelt von einer weiblichen Mariachi in Mexiko auf der Suche nach dem persönlichen Glück und ihren Kampf gegen Machismo. Der Film war unter anderem für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2015 nominiert. Phoenix zeigt ihn am Samstagabend.

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Bild eines Mannes an einem Ufer mit Fahne

»Nowa Amerika«

»Den Aufbruch wagen« – so hat die Redaktion »Junger Dokumentarfilm« die 17. Staffel dieser vom Südwestrundfunk ausgestrahlten Reihe überschrieben. Eine Formulierung, die wunderbar passt zu »Nowa Amerika«, den Film, den der SWR am 11.10.17  in Erstausstrahlung zeigte, kann man bis 17. Oktober 2017 in der SWR-Mediathek abrufen. Kristof Kannegießer von der Filmakademie Baden-Württemberg erkundet darin ein nicht reales, aber dennoch existentes Land zwischen Polen und Deutschland. Ein Projekt der Fantasie, ein utopisch-politischer Prozess über die Realität des Unvorstellbaren und eine Selbsterfahrungsstunde zum Heimatgefühl. Eine Reise in das unbekannte Land namens Heimat.

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Szene aus »Im Netze der Lügen - Falschmeldungen im Internet« © ZDF/Janett Kartelmeyer

TV-Tipp: Das »Netz der Lügen« aus zwei Blickwinkeln

Zwei aktuelle Dokumentationen – die erste am Donnerstagabend bei ZDFinfo und am Montag, den 31. Juli, die andere im Ersten – beschäftigen sich mit dem gleichen Thema unter fast identischen Überschriften: »Im Netz der Lügen – Falschmeldungen im Internet« von Mario Sixtus und »Im Netz der Lügen – Der Kampf gegen Fake-News« von Claus Hanischdörfer beschreiben Filterblasen, Fehlinformationen und gezielte Fake-News-Attacken, die durch das Internet zu Gefahren aufgeblasen werden. Unser soziales Zusammenleben im »real life« wird durch solche Lügengeschwüre erschweren und gefährden. Wer beide Filme ansieht, ist bestens informiert. Nur, wer will sich schon informieren, wo er doch schon alles weiß? Und sind das nicht eh alles Lügen?

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