
Von Hochs und Tiefs: Zur Situation des Dokumentarfilms
“Wird der Kino-Dokumentarfilm ein Opfer der Digitalisierung?”, fragt Dr. Kay Hoffmann, Filmexperte vom Haus des Dokumentarfilms, in einem Vortrag beim DokFest Kassel 2018.

“Wird der Kino-Dokumentarfilm ein Opfer der Digitalisierung?”, fragt Dr. Kay Hoffmann, Filmexperte vom Haus des Dokumentarfilms, in einem Vortrag beim DokFest Kassel 2018.

Im Alter von 87 Jahren ist Hermann Fünfgeld gestorben. Der frühere Intendant des damaligen Süddeutschen Rundfunks gehörte 1991 als Vertreter des Senders zu den acht Gründungsmitgliedern des Hauses des Dokumentarfilms. Später war er viele Jahre Vorsitzender des Kuratoriums, einem beratenden Gremium unserer Institution. Bis ins hohe Alter verfolgte er aktiv unsere Veranstaltungen – vor allem den Branchentreff Dokville, den er viele Jahre lang besuchte.

Nach seiner Uraufführung beim DOKfest München im Mai 2017 startete Mitte Dezember der neue Film von Thomas Riedelsheimer »Leaning into the Wind – Andy Goldsworthy« in den deutschen Kinos. Vor 16 Jahren bereits hatte der Regisseur in dem überwältigenden Überraschungserfolg »River and Tides« diesen sympathischen Land-Art-Poeten schon einmal porträtiert. Goldsworthy, der in seinen Kunstwerken stark mit der Natur und Landschaft verbunden ist, wurde seitdem bekannter, zugleich aber auch nachdenklicher und reifer. Der aktuelle Film präsentiert viele neue Arbeiten mit einer unglaublichen Leichtigkeit und in fantastischen Bildern.

Ein Filmbuch vom Reisen als Filmemacherin, ein Reisebuch über Filmreisende und Erinnertes in Fundstücken, die eine in Szenen denkende Autorin gesammelt hat. All das ist das im Mühlbeyer Filmbuchverlag erschienene Buch »16:9 – Fürs Fernsehen in die Ferne« von Elke Werry.

Ende April 2018 wird wieder der Deutsche Filmpreis vergeben – die mit knapp drei Millionen Euros dotierten »Lolas«. Die elfköpfige Jury für die Sparte Dokumentarfilm ist mit der Vornominierung bereits fertig: 14 Dokumentarfilme wurden aufgerufen. Darunter befinden sich ebenso »sichere Kandidaten« wie einige Überraschungen.

Während der im Januar 2018 stattfindenden ISA Longboard Weltmeisterschaften in China wollen die teilnehmenden SportlerInnen aus Deutschland einen dokumentarischen Kurzfilm drehen. Dieser Film soll Aufmerksamkeit für die Belastung der Meere durch Plastikmüll schaffen. Unter dem Titel »athletes against plastic« haben sie ein Crowdfunding-Projekt gestartet.

So sicher wie in jedem Umschlag auch immer die richtigen Gewinner stecken – wir erinnern uns an die diesjährige Preisverleihung -, wird es auch im kommenden Jahr wieder die Oscars geben. Für die Langen Dokumentarfilme (»Documentary Features«) hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences nun die Shortlist mit 15 Nominierten verkündet. Darunter ist auch »Die letzten Männer von Aleppo« des syrischen Regisseurs Feras Fayyad und seines dänischen Ko-Regisseurs und Cutters Steen Johannessen.

Die ARD-Vorsitzende Karola Wille hat sich bei einer Veranstaltung des Grimme-Instituts zum Stellenwert des langen Dokumentarfilms im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bekannt. In der Deutschen Kinemathek nahm sie an einer Debatte zum Langen Dokumentarfilm teil. Ein Bericht von Manfred Hattendorf, dem ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden des Hauses des Dokumentarfilms und Leiter der Abteilung Film und Planung beim Südwestrundfunk.

Bei der Filmschau Baden-Württemberg, die am Sonntag in Stuttgart zu Ende gegangen ist, wird neben den Hauptpreisen auch der Jugendfilmpreis in diversen Kategorien vergeben. Als bester dokumentarischer Film wurde »The Blue Village« von Kevin Koch ausgezeichnet. Preispate war das Haus des Dokumentarfilms.

Schon seit Mitte Oktober ist der Dokumentarfilm »Pre-Crime« von Monika Hielscher und Matthias Heeder in den Kinos zu sehen. Der Film stellt die Frage, wie viel Freiheit wir aufzugeben bereit sind – für das Versprechen absoluter Sicherheit. Am 13. Dezember wird der Film nun auch in der Reihe »DOK Premiere« im Ludwigsburger Kino Caligari gezeigt – mit anschließendem Filmgespräch zwischen Regisseur Matthias Heeder und Filmexperte Kay Hoffmann.