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»The Blue Village« gewinnt Jugendfilmpreis

Bei der Filmschau Baden-Württemberg, die am Sonntag in Stuttgart zu Ende gegangen ist, wird neben den Hauptpreisen auch der Jugendfilmpreis in diversen Kategorien vergeben. Als bester dokumentarischer Film wurde »The Blue Village« von Kevin Koch ausgezeichnet. Preispate war das Haus des Dokumentarfilms.

Der 32 Minuten lange Film handelt von Street Art in einem Slum in Manila: Zwei junge Biberacher Künstler sprayen überlebensgroße Porträts zwangsumgesiedelter Bewohner auf die Wände und malen ganze Straßenzüge blau. Jugendliche aus dem Slum helfen mit und lassen so »The Blue Village« entstehen. Die Gesichter der ehemaligen Bewohner sind ein Mahnmal gegen die Siedlungspolitik der Regierung.

Der Biberacher Filmemacher Kevin Koch schreibt über seinen Film: »Im Frühjahr 2016 lebten wir im Bagong Silang Cementary Slum in Manila und porträtierten sechs Bewohner, die zuvor umgesiedelt wurden und deren Häuser von der Regierung abgerissen wurden. Neben dem Streetartprojekt realisierten wir noch ein zweites Projekt in Bagong Silang. Hierzu bemalten wir gemeinsam mit den Bewohnern rund 50 Häuser entlang einer Gasse in Bagong Silang einheitlich mit himmelblauer Farbe. Die Farbe Blau sollte die sehr heterogenen Baumaterialien und die komplexe Struktur der informellen Siedlung vereinheitlichen und so ein einheitliches Gesamtbild schaffen. Zudem erhellt das Blau die dunkle, enge Gasse und verleiht ihr eine gewisse Großzügigkeit.«

Der Wettbewerb des Jugendfilmpreises wird vom Filmbüro Baden-Württemberg e.V. im Rahmen der Filmschau Baden-Württemberg vergeben. Preispate für den dokumentarischen Film ist das Haus des Dokumentarfilms. Den Preis überreichte Dr. Kay Hoffmann, Studienleiter Wissenschaft des Stuttgarter Filminstituts.

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Thomas Schneider
„Ich liebe Print, ich liebe Online, ich liebe es, das Beste zwischen beiden Welten zu vereinen“, sagte Thomas Schneider über seine Arbeit. Ab 2009 war er für das HDF im Bereich Redaktion sowie PR/Marketing tätig. 2019 verstarb Schneider überraschend und viel zu früh.
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