Key Visual "Filmwissen online" © John Kobal Foundation/Getty Images

FILMWISSEN ONLINE – Eintauchen in die Filmgeschichte

Am 2. Februar 2022 startet die neue Plattform FILMWISSEN ONLINE und lädt zum Flanieren durch die Filmgeschichte ein. Sieben namhafte Institutionen, darunter das Haus des Dokumentarfilms, haben unter der Leitung der Deutschen Filmakademie am Projekt mitgewirkt.

Insbesondere jungen Nutzer:innen bietet FILMWISSEN ONLINE einen interaktiven und spielerischen Einstieg in die Filmgeschichte und -sprache, gepaart mit jeder Menge kurioser Fakten rund ums Thema. Was hat es mit Western „Made in Germany“ auf sich? Wer war die erste Regisseurin für Animationsfilm in Deutschland? Und was hat Kino mit Schokolade zu tun?

Visual zu "Filmwissen online" © Filmwissen onlineVielfältiges Themenspektrum

Es geht um wegweisende Filmemacher:innen, um Genres und Gattungen, um Vorläufer der Filmkamera und ungeliebte Zwischentitel, um den Wahrheitsanspruch im Dokumentarfilm, um stereotype Darstellungen und kolonialistische Perspektiven, um frühe Animationstechniken und das Entstehen der Branche. Das kostenfreie Angebot wird stetig wachsen und im Lauf des Jahres um Module zu filmischen Gestaltungsmitteln ergänzt.

Interaktive Tools

Die einzelnen Module bieten mit kurzen, prägnanten Texten, Filmausschnitten, Originaldokumenten, Fotos und Audiofiles einen anschaulichen und stark visuellen Einstieg in die Welt des Bewegtbilds. Interaktive Werkzeuge ermöglichen, sich Wissen zu erschließen: Hotspots geben Detailwissen preis, Pop-Up-Boxen erläutern filmsprachliche Elemente, Image-Slider setzen Bilder ins Verhältnis und durch Quizfragen können die Nutzer:innen ihr neugewonnenes Wissen testen.

Zusammenarbeit von sieben Filmarchiven und -institutionen

FILMWISSEN ONLINE knüpft an die langjährige Vermittlungserfahrung mit Kindern und Jugendlichen an, die die Partnerinstitutionen in ihren Häusern aufgebaut haben. Digitale Filmvermittlung betrachten sie als wertvolle Ergänzung, die Raum für neue Ansätze und unkonventionelle Akzente im Wissenstransfer bietet. Zudem kann sie junge Nutzer:innen dort abholen, wo sie viel Zeit verbringen – im digitalen Raum. Digitale Filmbildung ermöglicht ortsunabhängiges Lernen und damit kulturelle Teilhabe.

Entwickelt wurde die Themenwelt von der Deutschen Filmakademie, dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum Frankfurt, dem Filmmuseum Düsseldorf, CineGraph – Hamburgisches Centrum für Filmforschung, dem Haus des Dokumentarfilms Stuttgart, der Stiftung Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen sowie dem Filmmuseum Potsdam.

Haus des Dokumentarfilms: Mischung zwischen Fakt und Fiktion

Visual zu "Filmwissen online" © Filmwissen online

Das Team im Haus des Dokumentarfilms hat Module zum Dokumentarfilm und Werbefilm beigesteuert. Zum Projektteam gehören Astrid Beyer, Anna Leippe und Kay Hoffmann. Sie haben Themen vorgeschlagen, Material geliefert und Foto- und Filmrechte abgeklärt. Zusammen mit der Autorin Sarina Lacaf und dem Team der Deutschen Filmakademie wurden die Themen dann „eingedampft“. Wie beim Filmschnitt musste auf vieles verzichtet werden, um die Seiten nicht mit Inhalten zu überladen.

Letztlich sind so fünf Module zur Entwicklung des dokumentarischen Films und seinen Erzählformen entstanden. Diese Entwicklung wird anhand von Beispielen des Reise- und Expeditionsfilms sowie des Tierfilms erzählt. Lola Kreutzberg beispielsweise drehte Tierfilme im Zoo und unternahm Expeditionen in exotische Länder.

Viele Dokumentarfilmer:innen verdienten sich ihr Geld zudem mit Werbefilmen. Die Meister der Reklame verwendeten immer wieder auch dokumentarisches Material. Die Grenzen zwischen authentischen Aufnahmen und Inszenierung waren über Jahrzehnte fließend.

Projektförderung

FILMWISSEN ONLINE wurde entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR sowie vom Kuratorium junger deutscher Film und HessenFilm und Medien GmbH.

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Kay Hoffmann
Dr. Kay Hoffmann war langjähriger Studienleiter Wissenschaft im HDF und Gesamtkoordinator des DFG-Projekts „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945-2005“. Zusätzlich ist er seit langem Kurator der DOK Premieren in Ludwigsburg.
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