Visual TV-Tipps Mediatheken-Tipps: Arm und Reich

TV- & Mediatheken-Tipps – arm & reich

Die TV- und Mediatheken-Tipps bis zum 27. Februar 2022 beschäftigen sich mit dem Thema Armut und Reichtum. Das Haus des Dokumentarfilms stellt Dokus zu verschiedenen Aspekten der sozialen Disparitäten vor.

Gleich am Montag, dem 14.02., geht es auf 3sat mit einem Blick hinter die Fassade der Superreichen in den USA los. In „Generation Wealth” beschäftigt sich die Regisseurin Lauren Greenfield mit Menschen, die von Machthunger und dem Wunsch nach Dekadenz und Schönheit geprägt sind und dafür die Grenzen der Legalität überschreiten.

Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer

Während die einen nach Ruhm und Luxus streben, kämpfen die anderen ums Überleben: Die Corona-Pandemie hat deutliche Lücken im deutschen Sozialsystem aufgezeigt. Vielen Deutschen steht eine berufliche Neuausrichtung bevor, nachdem die Pandemie sie gezwungen hat ihre alte Karriere aufzugeben. Mit diesem Problem beschäftigt sich die Doku „Traumjob ade – Neustart in der Krise”, die am 14.02. im MDR zu sehen ist.

Am Dienstag, dem 22.02. zeigt das ZDF „Bloß nicht krank werden”, ein Einblick in das Leben der Bevölkerung ohne Krankenversicherung, die vom System im Stich gelassen werden und somit im Kreislauf der Armut gefangen sind.

Montag, 14.02.2022
Filmstill aus "Generation Wealth" © ZDF/Lauren Greenfield3sat, 22:25 Uhr, „Generation Wealth”

Reichtum und Luxus, Machthunger und Geiz: Der Dokumentarfilm „Generation Wealth” von der US-amerikanischen Fotografin und Regisseurin Lauren Greenfield blickt hinter die Fassade der Superreichen und Superschönen in den USA. Einen Einblick in sein ehemaliges Leben gibt unter anderem der ehemalige Hedgefond-Manager Florian Homm, der mittlerweile wegen Wirtschaftskriminalität auf der Fahndungsliste des FBI steht und sich in Deutschland im Exil befindet.

MDR, 03:10 Uhr, „Traumjob ade – Neustart in der Krise”

Seit gut zwei Jahren stellt die Corona-Pandemie das berufliche Leben von vielen Menschen auf den Kopf. So etwa bei Daniel, einem Gastwirt aus Köln, der nun seit dem Beginn der Pandemie rote Zahlen schreibt. Dazu kommt, dass er mit seiner Partnerin ein Kind erwartet. Jetzt steht er vor der Frage: Was tun? Schulden anhäufen oder einen sicheren Job suchen? In einer ähnlichen Situation sind die beiden Unternehmerinnen Britta und Viola, die in Dortmund ein spezielles Bekleidungsgeschäft für Chöre aufgebaut haben. Doch auch bei ihnen gehen die Aufträge zurück. Ein Jahr lang wurden sie für die Doku „Traumjob ade – Neustart in der Krise” bei ihrem Neustart in der Krise begleitet.

Dienstag, 15.02.2022
Filmstill aus "Kinderarbeit für die Glitzerwelt" © HRARD, 03:25 Uhr, „Kinderarbeit für die Glitzerwelt”

Das Mineral Mica steckt unter anderem in Zahnpasta, Elektroprodukten sowie Autolacken und sorgt in Kosmetika für den beliebten Glitzereffekt. Die Hälfte der weltweiten Mica-Produktion kommt jedoch aus illegalen Minen in Indien, in denen hauptsächlich Kinder unter schwersten Bedingungen arbeiten müssen. Die Behörden schauen dabei bewusst weg, denn die Nachfrage ist groß. Zwar gibt es künstliche Alternativen, doch die sind für die Hersteller teurer. Somit greifen sie auf das billigere, natürlich vorkommende Mica zurück, für das Kinder in einem illegalen System ausgebeutet werden.

Mittwoch, 16.02.2022
Arte, 01:05 Uhr, „USA – Noch immer Cowboys”

Idyllischer Western oder harte, körperliche Arbeit? Der Dokumentarfilm „USA – Noch immer Cowboys” liefert einen Einblick in das Leben moderner Cowboys auf den zehn größten Rinderfarmen in den USA. Der Alltag der Arbeiter wird hautnah vermittelt, der Film lässt die Cowboys zu Wort kommen und veranschaulicht die guten wie die schlechten Seiten der durch den Film und die Literatur romantisierten Beschäftigung.

Filmstill aus "Bio-Bäuerin sucht Zukunft" © HRARD-alpha, 13:30 Uhr, „Bio-Bäuerin sucht Zukunft”

Frischer Wind auf dem Bauernhof: die 26-jährige Franziska Dörr übernimmt den Hof ihrer Eltern und stellt ihn auf bio um. Finanziell läuft der ökologische Wandel nicht ohne Schwierigkeiten ab, auch die Größe des Hofes ist nicht profitabel. Mit Hof-Kooperationen und einem ungewöhnlichen Netzwerk von Kontakten will die junge Landwirtin in die Zukunft starten – auch wenn die Arbeit oft ein Kraftakt ist.

ZDfinfo, 11:15 Uhr, „John McAfee – Das bizarre Leben des Software-Millionärs”

Man könnte meinen, er ist die Hauptfigur in einem Actionfilm: John McAfee, der als Vorreiter der Computersicherheits- und Antivirus-Software bekannt wurde. Doch schon bald folgen Skandale und bizarre Eskapaden: Verwicklungen in einen Mordfall, Drogenexzesse und Verhaftungen gefolgt von einer Aufstellung als US-Präsidentschaftskandidat im Jahr 2015. Mithilfe von Befragungen von ehemaligen Bekannten und Angestellten von McAfee will die oscarnominierte Filmemacherin Nanette Burstein herausfinden, was hinter dem einstig reichen Pionier der Softwarebranche steckt – und warum er immer weiter in extremere Intrigen und Verschwörungstheorien verwickelt wird.

Freitag, 18.02.2022
MDR, 01:40, „Platte zwischen Armut und Aufbruch”

Das Bild der Plattenbausiedlung stellen viele Menschen gleich mit Armut, Drogen und sozialer Ungerechtigkeit. Der Reporter Fabian Held hat vier Tage in Leipzig-Grünau verbracht, in der einstmals größten Plattensiedlung Sachsens. Zwar existieren noch Probleme – vor allem der Zuzug von Migranten in preiswerte Wohnungen wurde negativ empfangen – doch die Kriminalitätsrate liegt entgegen dem Ruf der Siedlung unter dem Niveau der Stadt. Die Doku „Platte zwischen Armut und Aufbruch” will ein differenzierteres Bild der Plattenbausiedlungen zeigen und die Realität des Lebens der Bewohner darstellen.

Filmstill aus "Abschied von der Mittelschicht" © rbbArte, 02:40 Uhr, „Abschied von der Mittelschicht – Die prekäre Gesellschaft”

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander, egal ob in Ländern wie dem ökonomisch gebeutelten Spanien oder dem angeblichen „Sozialparadies” Schweden. Sowohl Rentner, die unter der Armutsgrenze leben als auch 30-jährige, die nur einen Unfall zum falschen Zeitpunkt von einer Verschuldung entfernt sind – Sie alle leiden unter der immer größer werdenden Kluft zwischen Reichtum und Armut.

 

Dienstag, 22.02.2022
ZDF, 22:15 Uhr, „Bloß nicht krank werden”

Armut durch Krankheit – so sieht die Realität von Menschen in Deutschland aus, die nicht krankenversichert sind. Zwar gibt es eine Versicherungspflicht, doch oft entstehen durch äußere Umstände Komplikationen, die Menschen ohne Versicherungsschutz dastehen lassen. Dann heißt es: aus eigener Tasche zahlen. Das können sich viele aufgrund ihres geringen Einkommens durch Rente oder Harz IV nicht leisten. So geht der Kampf im Teufelskreis immer weiter, einen Ausweg gibt es ohne Hilfe nur schwer.

3sat, 23:10 Uhr, „Der Milliardenraub”

Es ist der größte Steuerskandal der Bundesgeschichte: CumEx. Reich werden durch Gesetzeslücken und Skrupellosigkeit, so haben sich Millionäre und superreiche Unternehmer jahrelang Steuergelder erstatten lassen, die sie nie gezahlt haben. Die Kölner Staatsanwältin Anne Brorhilker ahnt noch nicht, was ihr bevorsteht als sie den ersten Fall auf den Schreibtisch bekommt. Die Ausmaße des Betrugs werden immer größer und die Methoden erinnern an organisierte Kriminalität. Der Milliardenraub zeigt erstmals die Gesichter hinter den intensiven Recherchen, die zur Aufdeckung des Skandals führten.

Mediatheken
Arte, „Re: Jung, arm und ausgebremst – Jugendarmut in Deutschland”

Die Corona-Pandemie macht nicht nur Erwachsenen das Leben schwerer: auch Jugendliche zwischen 18 und 24 Jahren sind wie keine andere Altersgruppe so stark von Armut bedroht. Der Bericht folgt mehreren jungen Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben und dokumentiert die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Geldnot und große Verantwortung in einem jungen Alter sind nur einige der Schwierigkeiten, mit denen die Teenager zu kämpfen haben. Jetzt steht der selbstbestimmte Weg ins Berufsleben unter erschwerten Pandemie-Bedingungen bevor.

Verfügbar bis 03.07.2022

ARD, „Twist – Arm und reich: die gespaltene Gesellschaft”

Die Moderatorin Romy Straßenburg begleitet mehrere Menschen – vor allem Kunstschaffende – die das Thema Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich thematisieren. Ob Theaterregisseur Volker Lösch mit seiner Inszenierung „Aufruhr” oder aber Wilma Renfort, die Dramaturgin des Impulse Festivals und dessen Kampagne „Die große Schere”. Hinzu kommen viele andere Persönlichkeiten, die sich verstärkt mit dem Thema der sozialen Ungerechtigkeit befassen.

Verfügbar bis 29.01.2023

(Verena Haag | Mara Spieß)

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