Unsere Veranstaltungen
Im Oktober präsentiert das Haus des Dokumentarfilms gemeinsam mit dem Stuttgarter Haus der Geschichte, ARTE und dem Saarländischen Rundfunk (SR) den ersten Teil einer dreiteiligen Doku-Reihe zu deutschen Auswandererschicksalen aus drei Jahrhunderten als exklusive Preview.
Denn seit dem 17. Jahrhundert überquerten Millionen von Deutschen die Meere auf der Flucht vor Hungersnöten, Kriegen, religiöser Verfolgung und wirtschaftlicher Not. In Nord- und Südamerika, Afrika oder Osteuropa hofften sie ein besseres Leben zu finden.
Die Doku-Reihe von Marc Ball und Patrick Cabouat rekonstruiert auf der Grundlage von Reiseberichten und Briefen das Schicksal einzelner Migrant:innen und stellt Flucht und Fluchtgründe in ein neues Licht.
Wann: 21. Oktober 2025, 18:30 Uhr
Einlass ab 18:00 Uhr
Wo: Otto-Borst-Saal, Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart
Im Anschluss an die Vorführung folgt ein Filmgespräch mit Regisseur
Marc Ball und den Historikern William O’Reilly und Helge Wendt.
Moderation: Kerstin Gallmeyer (SR)
Der Entritt ist frei.
Anmeldung bis 20.10.2025 erforderlich:
- Ulrike Becker
Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg und das Haus des Dokumentarfilms setzen ihre Preview-Reihe nach den Sommerferien fort. Im September präsentieren wir in Kooperation mit ARTE und LETsDOK den Dokumentarfilm WELTKARRIERE EINER LÜGE: DIE PROTOKOLLE DER WEISEN VON ZION (80 Min.). Im Anschluss an die Vorführung diskutieren Regisseur Felix Moeller und der BW-Beauftragte gegen Antisemitismus Dr. Michael Blume.
Ein Gerücht wird fabriziert
Sie gehört zu den hartnäckigsten Propagandalügen des 20. Jahrhunderts: die obskure Schrift „Die Protokolle der Weisen von Zion“. Das Buch wurde 1903 in Russland verfasst, im Laufe der Zeit in unzählige Sprachen übersetzt und mauserte sich zur Bibel von Verschwörungstheoretikern. Es erzählt die Legende eines belauschten Treffens auf dem Prager Friedhof, bei dem Vertreter der Stämme Israels einen Masterplan zur Übernahme der Weltherrschaft und des globalen Finanzsystems sowie zur totalen Kontrolle sämtlicher staatlicher Organe und gesellschaftlicher Strukturen besprochen hätten. Kurz gesagt, die angeblichen Protokolle sind eine Auflistung von krudesten antisemitischen Narrativen.
Das Gerücht geht um die Welt
Dass die Protokolle reiner Schwindel sind, wurde schon Anfang der 1920er Jahre zweifelsfrei nachgewiesen. Dennoch entfalteten sie eine propagandistische Wirkung, die bis in die Sozialen Medien von heute anhält. Sie beeinflussten Diktatoren, Industriebarone und Autokraten – von Adolf Hitler über Henry Ford bis Wladimir Putin – und befeuern auch in der Gegenwart rechtsextremistische und islamistische Netzwerke weltweit. Sie werden im Gründungsdokument der Terrororganisation Hamas ebenso propagiert wie von White Supremacy Communities oder QAnon-Anhängern. Sie animierten Attentäter, wie jene der Anschläge auf die Synagogen von Halle und Pittsburgh.
Antreiber für Verschwörungsmythen und Hasskriminalität
Regisseur Felix Moeller hat sich in seinem neuen Dokumentarfilm (80 Min./rbb/ARTE) die Wirkungsgeschichte der Hetzschrift vorgenommen, nicht nur ihren Einfluss auf offen extremistische Kreise, sondern auch auf gegenwärtige populärkulturelle Trends, deren demokratiegefährdendes Potenzial die Gesellschaft zu verkennen scheint. Ob islamistische Influencer:innen, der Milliardär und Sprücheklopfer Elon Musk, der US-Rapper Kayne West, der Deutsch-Rapper Kollegah oder die Entwickler von Videospielen wie „Hogwarts Legacy“, die Reihe derer, die im kulturellen Mainstream antisemitische Stereotype verbreiten, ließe sich um viele Namen fortsetzen.
Heute bedient sich der Antisemitismus der sozialen Medien. Die Ausmaße, die dort antijüdische Verschwörungserzählungen angenommen haben, sind dramatisch. Erneut dienen die angeblichen Protokolle der Weisen von Zion als Antreiber und rechtfertigen, besonders seit dem 7. Oktober 2023, Hasskriminalität und physische Übergriffe gegen jüdisches Leben.
Warum eine platte Lüge eine solche Medienkarriere hinlegen konnte und immer noch kann, dazu kommen in Felix Moellers Film anerkannte Expert:innen zu Wort, etwa der Journalist Rudy Reichstadt von Conspiracy Watch, die Aktivistin Hanna Veiler (Vorstand Jüdische Studierendenunion Deutschland), die Antisemitismusforscherin Monika Schwarz-Friesel (TU Berlin) und der Politikwissenschaftler Jakob Baier (Universität Bielefeld). Der Film wird im Herbst 2025 auf ARTE ausgestrahlt und ist im Anschuss auf arte.tv abrufbar.
Copyright für alle Abbildungen: © Blueprint Film
ARTE-Preview und Diskussion im Haus der Geschichte
Im Anschluss an unsere Preview findet im Haus der Geschichte eine Diskussion statt, an der neben dem Regisseur Felix Moeller der BW-Beauftragte gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben, Dr. Michael Blume, teilnimmt.
Der Eintritt zur Preview im HdGBW ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Wann: 28.09.2025
Wo: Stuttgart, Haus der Geschichte, Otto-Borst-Saal
Uhrzeit: 11:00 Uhr / Matinee
Gäste auf dem Podium:
Regisseur Felix Moeller; Dr. Michael Blume, BW-Beauftragter gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben
Moderation: Ulrike Becker
Anmeldung bis 26.09.2025, 12:00 Uhr: veranstaltungen@hdgbw.de
Rückfragen: ulrike.becker@swr.de
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