Drei Hochhäuser von unten hoch mit Blick in den Himmel fotografiert

Deutscher Fernsehpreis: drei Dokus ausgezeichnet

Am Mittwoch, den 17. Juni 2020, hat eine Jury die Gewinner des 21. Deutschen Fernsehpreises bekanntgegeben. Auch einige Dokumentarfilme erhielten eine Auszeichnung, darunter Produktionen von ZDF, ARTE und WDR.

Wie die meisten anderen Veranstaltungen musste auch die Preisverleihung des 21. Deutschen Fernsehpreises aufgrund der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden. Statt eines großen Live-Events wählte eine Jury die Gewinner aus insgesamt 93 Produktionen aus. Neben fiktionalen Formaten (Filme, Serien etc.) und Entertainment wurden auch sehenswerte Dokumentationen ausgezeichnet.

Beste Doku/Reportage: “Die unheimliche Macht der Berater”

Der Deutsche Fernsehpreis für die beste Dokumentation/Reportage ging an “Die Story im Ersten: Die unheimliche Macht der Berater”, die von der ARD, dem WDR und NDR sowie der Süddeutschen Zeitung produziert wurde. Der Fokus liegt auf der Arbeit von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Vier Konzerne prüfen und beraten Firmen auf der ganzen Welt. Dadurch üben sie einen großen Einfluss auf Gesetze und die Politik aus. Ein spannender Einblick in eine verschlossene Welt.

“Die unheimliche Macht der Berater” ist noch bis zum 10.12.2020 in der ARD-Mediathek verfügbar.

Doku-Preis für die beste Kamera: “Barfuß ohne Sattel”

In der Kategorie “Beste Kamera Information/Dokumentation” wurden Dominic Gill, Angelo Conte und Gordon Kalbfleisch für “Barfuß ohne Sattel – Die kleinen Reiter von Sumbawa” ausgezeichnet. Die Produktion von ZDF, arte und 7T1 Media berichtet von den Pferderennen auf der indonesischen Insel Sumbawa, einer der ärmsten Regionen des Landes.

Nach jahrhundertealter Tradition reiten Kinder, manche von ihnen erst fünf Jahre alt, barfuß und ohne Sattel. Sie nehmen oft an den Rennen teil, weil es für sie die einzige Möglichkeit ist, gutes Geld zu verdienen und ihre Familien unterstützen zu können. Doch das Risiko ist groß verletzt zu werden. Eine beeindruckende Dokumentation, die zeigt, was die kleinen, tapferen Kinder leisten, um ihre Familien zu ernähren. Regie führte Michael Niermann.

In der arte-Mediathek ist “Barfuß ohne Sattel” noch bis zum 23.06.2020 verfügbar.

“Resistance Fighters” erhält Deutschen Fernsehpreis für den besten Schnitt

Eine Auszeichnung in der Kategorie “Bester Schnitt Information/Dokumentation” erhielt Michael Scheffold für “Resistance Fighters – Die globale Antibiotika-Krise”. Produziert wurde der Film von ZDF, arte und Broadview Pictures, Regie führte Michael Wech.

Der Dokumentarfilm widmet sich den Menschen, die sich dafür einsetzen, dass antibiotika-resistente Keime nicht zur häufigsten Todesursache werden, so wie es Experten prognostizieren. Wissenschaftler, Ärzte und Diplomaten suchen nach Lösungen, warum Keime immer schneller resistent werden, warum sie so schnell in die Umwelt gelangen und was Unternehmen mit der Krise zu tun haben.

“Resistance Fighters – Die globale Antibiotika-Krise” ist bis zum 23.07.2020 in der arte-Mediathek verfügbar und am 23.06.2020 um 22 Uhr auf arte zu sehen.

Filmstill aus dem Dokumentarfilm
Antibiotika im Hühnerstall? Der Film “Resistance Fighters” untersucht, warum Keime immer schneller resistent werden (© Broadview Pictures)

Sonderpreis für die Berichterstattung in der Corona-Krise

Erstmals wurde in diesem Jahr ein Sonderpreis der Jury für die Corona-Berichterstattung vergeben. Diesen erhielten die ARD für die “Tagesschau”, die “Tagesthemen” und “ARD Extra”, das ZDF für “heute”, “heute-journal” sowie das “auslandsjournal Spezial: Corona Global”. Ebenso ausgezeichnet wurden mit dem Sonderpreis “RTL aktuell” und das “RTL Nachtjournal”, die Corona-Berichterstattung von ntv, das ProSieben-Spezial “Corona-Update” und das Sat.1 Frühstücksfernsehen.

Alle weiteren Preisträger des Deutschen Fernsehpreises 2020 sind auf der Webseite aufgelistet: www.deutscher-fernsehpreis.de/preistraeger/

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Picture of Hannah Hiergeist
Hannah Hiergeist ist Werkstudentin im Haus des Dokumentarfilms und unterstützt dokumentarfilm.info, die DOKsite und DOKVILLE.
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