We are all Detroit Titelbild

DOK Premiere WE ARE ALL DETROIT im Mai 2022

WE ARE ALL DETROIT vergleicht Bochum und Detroit, einst Standorte der Autoindustrie. Wie gehen die Menschen mit dem Niedergang um? Der Film wurde gerade für die Lola als Bester Dokfilm nominiert. Bei der DOK Premiere sind beide Regisseure zu Gast.

WE ARE ALL DETROIT – VOM BLEIBEN UND VERSCHWINDEN

ein Film von Ulrike Franke und Michael Loeken

Di. 17.5.2022, 20.00 Uhr Delphi Arthaus Kino Stuttgart
Filmgespräch mit den Regisseuren Ulrike Franke und Michael Loeken und Goggo Gensch (Haus des Dokumentarfilms); Reservierung beim Kino notwendig

Mi. 18.5.2022, 19.30 Uhr Caligari Kino Ludwigsburg
Filmgespräch mit den Regisseuren Ulrike Franke und Michael Loeken und Kay Hoffmann (Haus des Dokumentarfilms); Reservierung beim Kino notwendig 

Produktion: filmproduktion loekenfranke in Koproduktion mit WDR. Förderung: Film- und Medienstiftung NRW, BKM, DFFF

Zwischen den beiden so unterschiedlichen Städten – Bochum, der Stadt im Ruhrgebiet, und Detroit, der amerikanischen Stadt im Rust Belt – gibt es eine gewichtige Gemeinsamkeit: Die Autoindustrie hat sowohl Detroit als auch Bochum geprägt. Nun verändert sich die Autoindustrie und beide Standorte wurden aufgegeben. Nach dem Ende des Industriezeitalters sind die Menschen hier wie da auf der Suche nach einer neuen Identität.

Verbunden durch den Wunsch nach einem glücklichen Leben

Im Film lernen die Zuschauer:innen sowohl die Bewohner:innen kennen, die von den Entwicklungen betroffen sind und deren Lebensrealität davon bestimmt wird, als auch die anderen Akteure – Planer:innen, Wissenschaftler:innen und Politiker:innen – des Wandels, die alle große Versprechungen und Visionen für eine mehr als ungewisse Zukunft verkünden. Trotz aller Unterschiede verbindet die Menschen in Bochum wie in Detroit das Verlangen nach einem würdevollen und glücklichen Leben und die filmische Reise durch beide Städte wird zu einer Reise in die Herzen ihrer Menschen. Der Film gewann den Publikumspreis beim Filmfest Lünen 2021 und wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet.

Die Filme von Ulrike Franke und Michael Loeken erklären nicht die Welt, sie erzählen sie voller Neugierde und mit großem Respekt. Ohne Formatvorgaben und Off-Kommentare. Klassisches Storytelling in der Tradition des narrativen Dokumentarfilms. Ob in ihrem Debüt „Und vor mir die Sterne“ (1998) oder in ihrer Ruhrgebiets-Triologie mit „Losers and Winners“ (2006), „Arbeit Heimat Opel“ (2012) und „Göttliche Lage“ (2014): Ulrike Franke und Michael Loeken spiegeln das Politische im Privaten und machen gesellschaftliche Themen im Erleben Einzelner sichtbar. Sie sind feinfühlige Seismografen des Zeitgeistes – und nehmen sich Zeit. Für ihre Protagonist:innen vor der Kamera und für ihre Projekte als Ganzes, die meist als Langzeitbeobachtungen angelegt sind. Ein Markenzeichen der Beiden ist ihr Humor. So entdecken sie auch im Tragischen das Komische und setzen in der Montage subtile Pointen. 

(Goggo Gensch)

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Maggie Schnaudt war für die Online-Redaktion vom Haus des Dokumentarfilms zuständig und unterstützte HDF-Veranstaltungen wie den Roman Brodmann Preis oder DOKVILLE.
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