Vom 04.12.–31.12.25 laufen acht Dokumentarfilme im Kino an. Mit dabei sind WELTKARRIERE EINER LÜGE: DIE PROTOKOLLE DER WEISEN VON ZION, MUDDI – ZWÖLF ANNÄHERUNGEN AN DAS ALTERN sowie INVISIBLE PEOPLE.
Kaum ein deutscher Politiker hat in den letzten Jahren mehr Emotionen ausgelöst: Für die einen ist er Hoffnungsträger, für die anderen Projektionsfläche aller Enttäuschungen. Lars Lessen, Filmemacher, Freund, Berater und langjähriger Weggefährte von Robert Habeck, blickt hinter die Kulissen des Wahlkampfs im Jahr 2025. Dabei spricht er mit Weggefährt:innen aus allen Phasen von Habecks Leben, mit Neuro- und Kommunikationswissenschaftler:innen, Schauspieler:innen, Moderator:innen und Journalist:innen.
Buch & Regie: Rasmus Jessen, Lars Jessen; Kamera: Fritz Butze; Montage: Sebastian Thümler; Produktion: Florida Film, Pandora Film, in Koproduktion mit Eichholz Film; Producer:innen: Lars Jessen, Maren Knieling, Claudia Steffen; Verleih: Pandora Film, © 2025.
Sie gehört zu den hartnäckigsten Propagandalügen des 20. Jahrhunderts: die obskure Schrift „Die Protokolle der Weisen von Zion“. Ein in unzählige Sprachen übersetztes Pamphlet russischer Herkunft aus dem Jahre 1903. Sein Ziel: weltweit antisemitische Ressentiments zu schüren. Es wirkt noch heute, nicht zuletzt auf TikTok und in anderen Sozialen Netzwerken. Regisseur Felix Moeller hat sich in seiner neuen Dokumentation die krude Hetzschrift vorgenommen, beleuchtet ihre Wirkungsgeschichte, ihren Einfluss auf Diktatoren und Autokraten von Hitler bis Putin, auf rechtsextremistische und islamistische Netzwerke sowie auf populärkulturelle Trends.
Buch & Regie: Felix Moeller; Kamera: Alexander Vexler, Daniel Schönauer; Montage: Erec Brehmer; Produktion: Blueprint Film in Zusammenarbeit mit rbb/ARTE; Producerin: Amelia Latscha; Verleih: Alpenrepublik GmbH, © 2025.
INVISIBLE PEOPLE ist eine vielschichtige Darstellung des einzigartigen zeitgenössischen japanischen Tanzes Butoh, der sich zwischen Revolte, Erotik, Trance, Gebet, Ahnenerfahrung und körperlicher Anonymität bewegt. Der Film driftet allmählich von seinem Kernthema ab und wird zu einer allgemeinen Darstellung des Lebens selbst, mit all seinen unvorhergesehenen Schicksalsschlägen und seltsamen Mikro-Verbindungen.
Buch & Regie: Alisa Berger; Kamera: Alisa Berger, Aquiles Hadjis; Schnitt: Alisa Berger; Produktion: Le Fresnoy – National Studio of Contemporary Arts, in Koproduktion mit FORTIS FEM FILM, gefördert von Filmlabor (Filmwerkstatt Düsseldorf); Verleih: Monoduo Films; © 2025.
Mit THE WORLD OF HANS ZIMMER – A NEW DIMENSION erobert die Musik des Oscar-Preisträgers die große Kinoleinwand. Das Konzert aus Krakau entfaltet die ganze Bandbreite von Hans Zimmers Schaffen und macht seine Filmmusik in überwältigender Intensität erlebbar. Zimmer selbst steht nur bei diesem Konzert exklusiv einen Abend der frisch mit dem Opus Klassik Award ausgezeichneten „Tour of The Year“ mit auf der Bühne. Das Publikum wird durch das Orchester in Hans Zimmers Welt eingeladen – eine Welt aus unvergesslichen Klanglandschaften, die Kinogeschichte geschrieben haben.
Buch & Regie: Mathias Greving; Kamera: Christopher Stöckle, Daniel Schönauer; Montage: Hagen Schöne; Produktion: Kinescope Film; Producer:innen: Pia Guckert, Anne Reißner, Oliver Rosenwald, Sonja Schneider, Sandra Tomek; Verleih: Neox Film, Source Entertainment; © 2025.
Die Mutter des Regisseurs ist 90 Jahre alt – und beginnt sich selbst zu vergessen. Nicht nur sich, auch alles andere. Sie ist dement. Nur ihr Glaube und das unermüdliche Stricken ausnahmslos blauer Socken halten sie noch am Leben. Der Regisseur, dessen Verhältnis zu seiner Mutter zeitlebens sehr angespannt war, nähert sich in diesem experimentellen und essayistischen Film der Auflösung des Ichs seiner Mutter mit Unterstützung von Didier Eribon, Simone de Beauvoir, Norbert Elias, Jean Améry u. a., und erzählt neben dieser sehr persönlichen Geschichte zugleich eine universelle Geschichte über den Prozess des Alterns, über Repressionen, aber auch Rebellionen im Umgang von und mit alternden Menschen.
Buch & Regie, Kamera: Sobo Swobodnik; Montage: Manuel Stettner; Produktion: Guerilla Film Koop. Berlin; Producer: Sobo Swobodnik; Verleih: Partisan; © 2025.
Im Zentrum dieses Dokumentarfilms steht eine Journalistin, die ihre Heimat Moldawien hinter sich lässt. Dieses Land, dieser Ort ist für sie erst mal kaum noch auszuhalten. Denn dort ist auch ihr Vater, der sie als Kind missbraucht hat. Sie will Abstand zu ihm – emotional und räumlich. Später stellt sie ihn zur Rede. Dabei offenbart er ihr, dass auch er Opfer von Missbrauch geworden ist – und zwar bei der Arbeit. Also beginnt die Journalistin, tiefer zu graben, um zu verstehen, wie derartige Muster im Verhalten sich durch mehrere Generationen einer Familie ziehen können, ohne jemals gelöst zu werden.
Buch & Regie, Lina Vdovîi, Radu Ciorniciuc; Kamera: Radu Ciorniciuc; Montage: Anne Fabini; Produktion: Corso Film, Manifest Film, ARTE, MDR, EOdocs; Producer: Monica Lãzurean-Gorgan; Verleih: Cine Global; © 2025.
REBBECA ist ein filmisches Eintauchen in die Geschichte von Becky G – einer der kraftvollsten Stimmen der Musik dieser Generation. Als Becky sich an ihr bisher persönlichstes Projekt wagt, ihr Debütalbum „Música Mexicana“, taucht sie tief in ihre Wurzeln ein und lässt sowohl schöne Erinnerungen als auch prägende Momente wieder aufleben. Der Film begleitet ihre Familie auf einer bewegenden Reise durch Verlust, Liebe, Schmerz und Heilung – vor dem Hintergrund des bisher ambitioniertesten und risikoreichsten Jahres ihrer Karriere.
Buch & Regie, Gabriela Cavanagh, Jennifer Tiexiera; Kamera: Cesar Alvarez, Gabriela Cavanagh, Cassandra Giraldo; Montage: Alex Bohs, Lauren Saffa; Produktion: Natalia Arévalo, Laura Avila Tacsan, Jessica James Batista, Gabriella Canal, Gabriela Cavanagh, Mark Ford, Becky G, Marc Jordan, Anna Keegan, Ryan Kroft, Pat Lambert; Verleih: LUF Kino; © 2025.
Sechs Tiere verfolgen in diesem experimentellen und poetischen Dokumentarfilm mit Charme, Neugier, Selbstbewusstsein und Treue das Leben der Bewohner:innen eines abgelegenen bulgarischen Bergdorfes. Aberglaube und Folklore mischen sich hier mit alltäglichen Begegnungen. STILLE BEOBACHTE bleibt dabei bei der sensiblen, beobachtenden Perspektive der Tiere und beleuchtet so das Schwinden traditioneller Lebensweisen. Ein musik- und bildgewaltiger Film, der uns selbst mit den Fragen konfrontiert: Welchen Wert haben Tiere eigentlich für uns? Und wie viel Macht haben wir über sie? Die Filmemacherin Eliza Petkova eröffnet eine Sichtweise auf Mensch-Tier-Beziehungen, die wie aus der Zeit gefallen scheint.
Buch & Regie: Eliza Petkova; Kamera: Constanze Schmitt; Produktion: Red Carpet Ltd. (Bulgarien), Wood Water Films (Deutschland); Sender: rbb/ARTE; Redaktion: Rolf Bergmann (rbb), Dagmar Mielke (ARTE); gefördert durch: Eurimage, National Film Board Bulgaria; Verleih: MissingFilms; © 2024.
Am 1. November 2024 wurde das vielgelobte, für den Grammy nominierte Album „Songs of the Lost World” von The Cure veröffentlicht. Am Abend der Albumvorstellung spielten The Cure das Album zum ersten und einzigen Mal in voller Länge vor 3.000 Fans im Londoner Troxy. THE CURE: THE SHOW OF A LOST WORLD ist ein 4K aufgenommener Film der kompletten 31-Song-Show dieses Abends. Unter der Regie des Grammy-nominierten Nick Wickham, mit einem neuen Surround-Sound-Mix von Robert Smith, wird der Film am Donnerstag, den 11. Dezember, weltweit für begrenzte Zeit in den Kinos gezeigt.
Buch & Regie: Nick Wikham; Kamera: Alexander Griesser; Montage: Melanie Dietz; Producer:innen: Celia Moore, Robert Smith; Verleih: Trafalgar Releasing; © 2025.
Die feierliche Eröffnung der Mailänder Scala ist seit mehr als sieben Jahrzehnten die wohl wichtigste Opernpremiere des Jahres, im wohl bedeutendsten Opernhaus der Welt. Doch bevor sich der Vorhang im Dezember für die erste Vorführung von Verdis „Die Macht des Schicksals“ öffnet, haben über 900 Künstlerinnen, Choreographen, Handwerker und Bühnentechniker monatelang im Schweiße ihres Angesichts geplant, geprobt und teils bis zur Erschöpfung geschuftet. Hautnah folgt Filmemacherin Anna Bonnefont dem Opernregisseur Leo Muscato und dem Dirigenten Riccardo Chailly bei jedem Schritt dieser Vorbereitungen. Von der Auswahl der Tänzerinnen über die Bühnengestaltung bis hin zu den Generalproben mit weltberühmten Sänger:innen wie der Sopranistin Anna Netrebko und dem Tenor Brian Jagde verlangt der Prozess kompromisslose Akribie und kreatives Genie, das nur ein Ziel kennt: Ein opulentes Bühnenspektakel, das unvergesslich ist.
Regie: Anissa Bonnefont; Buch: Myriam Weil; Kamera: Martina Cocco; Montage: Guerric Catala; Verleih: Neue Visionen Filmverleih; © 2025.
Beiträge zu den Dokus, die im November angelaufen sind, finden Sie hier:
→ zu den Kinostarts vom November