Hier finden Sie alle Beiträge, die 2019 erschienen sind, in chronologischer Reihenfolge.
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Kino-Tipp: »Genesis 2.0« von Christian Frei und Maxim Arbugaev
Zwei Welten, die gegensätzlicher nicht sein könnten: Auf der einen Seite die archaische Weite der Insel Neu-Sibiriens, auf der jeden Sommer die Jagd nach Stoßzähnen von Mammuts beginnt. Durch die Erderwärmung taut der Permafrost auf und legt die seit tausenden von Jahren eingefrorenen Skelette frei. Auf der anderen Seite die kühle Welt wissenschaftlicher Konferenzen und Gen-Labore. Sie träumen davon, aus den aufgetauten Zellen neue Mammuts zu klonen oder sie komplett neu zu erschaffen. Aus diesen Gegensätzen zieht »Genesis 2.0« von Christian Frei und Maxim Arbugaev seine Spannung.
»Eva Braun – Die Braut des Bösen«
Diverse Zeitgenossen haben sie so beschrieben: Das brave, kleine Fräulein Eva. Ein Mädchen in München für die Liebe. Von eher plumper Gestalt. Blond und dümmlich. Eher Hausfrau als First Lady. Aber auch: die Braut des Bösen, das Anhängsel des Führers. Welche Rolle spielte Eva Braun, die heimliche Geliebte von Adolf Hitler, wirklich? Der erfahrene Dokumentarfilmer Michael Kloft hat aus vielen Originalquellen – darunter Aufnahmen, die Eva Braun selbst gefilmt und fotografiert hat – die zweiteilige Dokumentation »Eva Braun – Die Braut des Bösen« montiert. Der durch zusätzliche, erhellende Interviews abgerundete Film macht deutlich: die Braun war kein junges Dummchen, sie genoss ihre exklusive Rolle, aber sie litt auch darunter und hatte schon vor ihrem Freitod an der Seite Hitlers versucht, sich das Leben zu nehmen. Außerdem hätte aus ihr eine richtig gute Fotografin werden können. Die beiden Filme sind bis 13. Februar 2019 in der ZDFinfo-Mediathek abrufbar.
TV-Tipp 17./18.1.: Die lange Nacht der Paten von New York
Serienformate werden auch im dokumentarischen Fernsehen immer beliebter. Ein gutes Beispiel für ein solches Projekt ist die 2017 als deutsch-amerikanische Kooperation realisierte Doku-Serie »Mafia – Die Paten von New York«. ZDFinfo zeigt in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar 2019 fünf der ingesamt acht Folgen. Sehenswert ist die Serie allemal – sie kombiniert Orginalaufnahmen und Interviews mit Spielszenen auf Kino-Niveau.
»Parchim International«
Ein Luftschloss soll den Aufschwung bringen: In ihrem Dokumentarfilm »Parchim International« forschen Stefan Eberlein und Manuel Fenn einem Flughafenprojekt hinterher, das Mecklenburg-Vorpommern zum Dreh- und Angelpunkt des internationalen Flugverkehrs machen soll. Im Zentrum steht ein chinesischer Investor, der, das zeigt der Film auch, in seiner Heimat zum Erfolg getrieben wird. Der Film war 2017 für den Deutschen Dokumentarfilmpreis nominiert und ist bis 19. Januar 2019 in der Mediathek des MDR zu sehen.
Für die »Lolas« sind 13 Dokumentarfilme im Rennen. Noch.
Dreizehn sind in der Vorauswahl, drei werden nominiert werden, nur einer kann gewinnen. Anfang Mai 2019 wird wieder der Deutsche Filmpreis vergeben – die mit knapp drei Millionen Euros dotierten »Lolas«. Die diesjährige Jury für die Sparte Dokumentarfilm hat ihre Vornominierung fertig: 13 Dokumentarfilme wurden aufgerufen. Darunter befinden sich »sichere Kandidaten« und einige Überraschungen. Ein Top-Favorit allerdings ist nicht zu entdecken, aber immerhin zwei Sieger beim letztjährigen Deutschen Dokumentarfilmpreis sind nun auch bei den »Lolas« dabei. Und ein Film, den viele im Feld erwartet hätten, ist überraschenderweise nicht berücksichtigt worden.
Kino-Tipp: »Berlin Excelsior«
Ein Hochhaus als Spiegel der Gesellschaft. Nicht ohne Grund mit dem vielversprechenden Namen »Excelsior« nach dem ehemaligen Hotel benannt, das hier stand, hat das Gebäude schon einige Auf und Abs erlebt. Ebenso wie seine Bewohner. Geplant war es in den 1960er Jahren als exklusives Wohn- und Geschäftsgebäude mit rund 500 Einzimmerapartments im New Yorker Stil. Doch diese Träume sind geplatzt, das Haus war heruntergekommen und hat sich inzwischen wieder etwas erholt. Ganz oben befindet sich die luxuriöse Skybar Solar, mit Blick auf den Potsdamer Platz. In ihrem Dokumentarfilm »Berlin Excelsior« porträtieren Erik Lemke, der schon länger selbst in dem Haus wohnt, und sein Kameramann André Krummel die Bewohner des Hauses.