Ansammlung von Frauen

TV- & Mediatheken-Tipps – Starke Frauen

Die Verdienste unzähliger durchsetzungsfähiger Frauen prägen unsere Geschichte in den unterschiedlichsten Bereichen. Die TV- und Mediatheken-Tipps im Juni beschäftigen sich mit Frauen, die Großes geleistet haben. 

Darunter sind Dokus zu Politikerinnen wie Margaret Thatcher oder Sara Mardini, die als Rettungsschwimmerin Menschlichkeit bewies. Sie bewahrte Geflüchtete vor dem Ertrinken und wurde dafür angeklagt wurde. Zu sehen sind außerdem Dokumentarfilme, die den Widerstand von Frauen thematisieren, wie beispielsweise im Iran.

Aracy de Carvalho.
Aracy de Carvalho © Tess Carvalho Family Collection
8. Juni
20:15 Uhr, ARTE: „ARACY- Der Engel von Hamburg“

Ab 1936 arbeitete Aracy de Carvalho im brasilianischen Konsulat in Hamburg. Dort verschaffte sie Jüd:innen die Ausreise nach Brasilien, indem sie ihnen Visa organisierte. Sie umging dabei nicht nur die Vorgaben des NS-Systems, sondern auch die der brasilianischen Regierung, womit sie ihr eigenes Leben aufs Spiel setzte. Gleichzeitig rettete sie dadurch unzähligen Menschen das Leben. Das Doku-Drama widmet sich Aracy de Carvalho und lässt damals Geflüchtete ihre Geschichte erzählen.

Bis zum 16. November 2032 in der ARTE-Mediathek verfügbar.

13. Juni
Margaret Thatcher
Margaret Thatcher © Peter Jordan/Alamy Stock Photo
20:15 Uhr, ARTE: „Die Thatcher-Jahre“

Von 1979 bis 1990 war Margaret Thatcher die erste Premierministerin des Vereinigten Königreichs. Thatcher führte drei Regierungen, setzte erstmals Konzepte des Neoliberalismus um und prägte damit die Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, wie wir sie heute kennen, maßgeblich. Gleichzeitig galt sie als sehr polarisierend und wurde sehr undifferenziert wahrgenommen. Die oft als „Eiserne Lady“ bezeichnete Thatcher hat zwar das Land autoritär stark umgestaltet, was allerdings eine Reaktion auf die damaligen politischen und kulturellen Verhältnisse war. Im Dokumentarfilm „Die Thatcher-Jahre“ kommen Zeitzeug:innen, Historiker:innen, Politiker:innen und Mitarbeitende zu Wort, die das Erbe Margaret Thatchers in neues Licht rücken.

Bis 11. August 2023 in der ARTE-Mediathek verfügbar.

Frauen

21:15 Uhr, ARTE: „Die Gläserne Decke – Weiblich, erfolgreich, ausgebremst“

Fünf Jahre lang recherchierte die Filemacherin Mari Soppela über Frauen, die Diskriminierung am Arbeitsplatz erfahren. Wie eine gläserne Decke gibt es eine unsichtbare Barriere, die Frauen vor einem Aufstieg in Führungspositionen hindert. Frauen auf der ganzen Welt sprechen in der Doku über ihre Erfahrungen und wie sie für Chancen- und Lohngleichheit sowie Gleichstellung kämpfen.

Bis zum 12. Juli 2023 in der ARTE-Mediathek verfügbar.

17. Juni
5:10 Uhr, ARTE: “Ich bin Joan Collins!” 

Die preisgekrönte Dokumentarfilmerin Clare Beavan zeichnet ein einfühlsames Portrait über eine der letzten lebenden Stars aus Hollywoods Goldenem Zeitalter: Joan Collins. Sie wurde vor allem bekannt durch ihre Rolle als „Alexis, das Biest“, aus dem „Denver-Clan“. Für ihren Dokufilm über die Berühmheit durchforstete Beavan über 20 Stunden Archivmaterial. Dabei begegnete sie unter anderem schillernden Persönlichkeiten und Wegbegleiter:innen wie Sammy Davis oder Paul Newman. Die Aufnahmen zeigen die Schauspielerin in verschiedenen Lebenslagen und Facetten.

Bis zum 30. August 2023 in der ARTE-Mediathek verfügbar.

21. Juni
21.55 Uhr, ARTE: “Gegen den Strom – Sara Mardinis Einsatz für die Menschlichkeit”

Als während ihrer Flucht vor dem Krieg in Syrien das Boot im Mittelmeer stehen bleibt, springen die beiden Profi-Schwimmerinnen Sara Mardini und ihre Schwester Yusra ins Wasser und retten damit 18 Menschen das Leben. Einige Zeit später hilft Sara als Rettungsschwimmerin Geflüchteten vor Lesbos und bewahrt sie somit vor dem Ertrinken. Ihre Geschichte geht um die Welt, doch dann wird sie unter dem Vorwand, Menschenhandel betrieben zu haben, verhaftet. Vier Jahre lang begleitet die Filmemacherin Charly W. Feldman Sara Mardini beim Gerichtsprozess und ihrem langen Kampf für Gerechtigkeit.

Bis zum 18. Juni 2024 in der ARTE-Mediathek verfügbar.

25. Juni
21.45 Uhr, ARTE: “Rätselhafte Charlotte Rampling: Porträt einer Kultschauspielerin”

1969 feierte Charlotte Rampling mit “Die Verdammten” von Luchino Visconti ihren ersten großen Erfolg in Deutschland, 1974 wurde sie mit dem Skandalfilm “Der Nachtwächter” weltweit bekannt. Seit nun mehr als 60 Jahren verkörpert sie bizarre, rätselhafte Rollen und begeistert damit die deutsche und internationale Filmwelt. Die Doku widmet sich nicht nur ihrer Karriere, sondern auch ihrem Privatleben. Durch Tagebuchauszüge, die sie selbst vorträgt, entsteht ein intimes Porträt der Schauspielerin.

Bis zum 22. September 2023 in der ARTE-Mediathek verfügbar.

Charlotte Rampling
Schauspielerin Charlotte Rampling © ZED
Charlotte Rampling
28. Juni
23.00 Uhr, ARTE: “Beruf Stuntwoman”

Jeden Tag begeben sich Virginie, Petra und Estelle für ihren Job als Stuntwomen in Gefahr. Bei Sprüngen aus mehreren Metern Höhe, brennenden Häusern und Autos müssen ihre Körper einiges durchmachen. Der Beruf ist größtenteils männlich geprägt und Stuntmen dominieren das Filmbusiness, weshalb die drei Frauen sich dauerhaft beweisen müssen. Ein weiterer Punkt ist, dass sie ständig im Schatten der eigentlichen Filmstars stehen. Und das, obwohl sie täglich ihr Leben aufs Spiel setzen, um die Sensationslust der Zuschauer:innen zu befriedigen. Die Doku widmet sich den drei Frauen und ihrem Beruf, aber macht auch deutlich, wie sexistische Gewalt in Kino und Fernsehen dargestellt und wahrgenommen wird.

Bis zum 20. Juni 2023 in der ARTE-Mediathek verfügbar.

In den Mediatheken
Frau. Leben. Freiheit? – Warum die Frauen im Iran so stark sind 
Frau liest ein Buch.

Theresa Breuers Dokumentation wirft einen Blick auf die Proteste im Iran, ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini. Sie fragt: Woher nehmen die Iranerinnen ihre Kraft? Die Doku zeigt, dass 40 Jahre Unterdrückung die Kampfbereitschaft der Menschen im Iran gestärkt haben. Breuers Protagonistin Sarah Doraghi, iranische Kulturjournalistin und Comedienne, ist sich sicher: Die Tage der Diktatur im Mullahstaat sind gezählt. Auch Soheila Sokhanvari kommt in der Doku zu Wort. Sie setzt sich in London mit weiblichen Ikonen, wie Sängerinnen oder Tänzerinnen, aus der Zeit vor der Islamischen Revolution auseinander. Dabei thematisiert sie das Schicksal dieser Frauen, das durch religiöse Fanatiker besiegelt wurde und sie verfolgt, inhaftiert oder verstoßen wurden.

Bis zum 11. März 2024 in der 3sat-Mediathek verfügbar.

Sophie Scholl – Das Gesicht des besseren Deutschlands

Die Widerstandskämpferin Sophie Scholl ist innerhalb der letzten Jahrzehnte zu einer Art National-Ikone geworden. Doch den Mythos um die junge Frau, die 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, nutzen auch rechtsgerichtete Kräfte. Diese legitimieren damit ihre politische Gesinnung. Diese stellen sich unter anderem in den Sozialen Netzwerken mit Zitaten der Weißen Rose als Widerstandskämpfer:innen dar. Sabine Jainskis und Ilona Kalmbachs Doku zeigt, wie die Geschichte um Sophie Scholl immer wieder neu erzählt wird. Regisseur Marc Rothemund (“Sophie Scholl – Die letzten Tage”), Schauspielerin Julia Jentsch und Biografin Maren Gottschalk (“Sophie Scholl – Wie schwer ein Menschenleben wiegt”) berichten in der Dokumentation von ihren Auseinandersetzungen mit Scholl auf künstlerischer Ebene.

Bis zum 30. Januar 2024 in der 3sat-Mediathek verfügbar.

Wannabe – Die Spice-Girls-Story

Mel B, Mel C, Geri, Victoria und Emma – besser bekannt als die “Spice Girls” – prägten eine ganze Generation. Die Doku-Reihe fokussiert ihre Entstehungs- und Erfolgsgeschichte und beleuchtet auch die dunklen Seiten ihres Ruhms. Woher kommen die Mitglieder der Band und wie haben sie zusammengefunden? Die Spice Girls treten vor einem Millionenpublikum auf, auch wenn sie permanent unter Beobachtung der Klatschpresse stehen. Immer häufiger bricht eine der Sängerinnen auf der Bühne in Tränen aus. Im Februar 2001 trennten sich die Spice Girls, unter anderem mit der Begründung sich auf ihre Solokarrieren konzentrieren zu wollen. Wie haben sie weitergemacht und wo stehen sie heute?

Bis zum 23. September 2023 in der ZDF-Mediathek verfügbar.

(Salome Hanselmann | Hannah Hiergeist)

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