Junge Menschen auf der Wiese

TV- & Mediatheken-Tipps – Lebenswelten

In den TV- & Mediatheken-Tipps vom 22.-28.08.22 dreht sich alles rund ums Thema Lebenswelten. Die Dokumentationen zeigen bunte Wohn- und Lebenskonzepte, stellen innovative Ideen vor und machen auf Missstände im Sozialleben aufmerksam.

Viele Menschen leben, wohnen und arbeiten unter erschwerten Bedingungen. Deshalb werfen die Dokus dieser Woche einen besonderen Blick auf diese Umstände. Dabei zeigt sich, dass manche Lebenskonzepte nur funktionieren können, wenn Menschen im Einklang mit der Natur leben, d. h. nachhaltig und rücksichtsvoll mit ihrer Umwelt umgehen.

22.08.

4:35 Uhr, SWR: „Die Bambusflößer von Bangladesch“

Bambusflößer Die Tropenwälder Bangladeschs im Nordosten des Landes sind atemberaubend und gefährlich zugleich. Hier arbeiten Tagelöhner, die Bambus schlagen. Die Doku begleitet den Vorarbeiter Liakot, der seit 30 Jahren dort arbeitet. Mit seinem Team führt er Fällarbeiten aus und baut Kanäle oder Dämme, die zur Wasserstauung und als Beförderungsweg dienen.
Die Flößer warten am Fluss, um das Holz weiter zu transportieren. Aus den Bambusstangen bauen sie ein riesiges Floß, das für vier Wochen ihr Zuhause wird und Toilette, Badezimmer und Waschküche in einem ist. Korrupte Polizisten und Piraten sind unwillkommene Besucher auf ihrem Weg. Die SWR Doku zeigt den Kampf zwischen dem Entrinnen alter Traditionen und dem sozialen Druck sich ihnen zu beugen.

Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 20.11.2022.

5:30 Uhr, SWR: „Tokio: Unterstützung im Alter – Big Cities“

Migiwa Sugimoto hat zusammen mit anderen Frauen eine Beratungsstelle in Tokio gegründet, die eine Anlaufstelle für alte Menschen ist. Die Krankenschwester und ihre Kolleginnen bieten hier medizinische und psychologische Versorgungen sowie gemeinsame Mahlzeiten und Unternehmungen. Für Migiwa Sugimoto besteht darin das wichtigste Ziel ihrer Arbeit: die Seniorinnen und Senioren, die allein leben, einsam oder krank sind aus der Anonymität zu holen, sie miteinander zu vernetzen und sie ins Sozialleben zu integrieren.

Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 22.08.2027.

21:00 Uhr, ARDalpha: „Drunter und Drüber (4/4) Wie Städte nachhaltig wachsen können“

Zu den neusten architektonischen Innovationen unserer Zeit gehören begrünte, vielfältige Gebäude, die nach oben und unten wachsen, sich dynamisch ins Terrain eingliedern. So werden auf vielen Ebenen individuelle Stadträume geschaffen. Insbesondere in asiatischen Metropolen werden solche Formen ökonomischer Raumnutzung genutzt. Die vierte Folge von Drunter und Drüber gibt einen Überblick über die neuesten Projekte des Städtebaus.

Verfügbar in der BR Mediathek.

23.08.

18:45 Uhr, ARDalpha: „Traumhäuser – Ein Haus wie ein Dorf“

Christoph und Christina Faltenbacher sind zurück nach Naila in Oberfranken gezogen. Damit sind sie Heimkehrer:innen und als diese Teil eines Trends, der viele Großstädter:innen wieder zurück nachhause, in ihre Geburts- und Heimatorte holt. Nach diversen Stationen im In- und Ausland haben der Architekt und die Juristin beschlossen, den Immobilienpreisen der Ballungsräume, dem Stau und Stress zu entfliehen und ins 8.000 Seelen-Dorf im Frankenwald zu ziehen. Neben Freunden und Familie die hier wohnen, konnten sie sich auch ihr Traumhaus bauen, das in der Großstadt München weder bezahlbar noch realisierbar gewesen wäre.

Verfügbar in der BR Mediathek.

24.08.

9:10 Uhr, WDR: „Shia Su for Future (2) Wie wollen wir wohnen?“

Shia Su ist Zero-Waste-Expertin und postet auf Kanälen wie YouTube oder Instagram nachhaltige Alltagstipps für einen grüneren Lifestyle. Die Bloggerin und studierte Informatikerin ist Klima-Vorzeigebeispiel: der von ihr produzierte Plastikmüll eines ganzen Jahres passt in ein Weck-Glas mittlerer Größe. Shia besucht Menschen, die den nachhaltigen Lebensstil für sich entdeckt haben. Sie trifft auf Landwirt Martin Blöcher, der in einer alten Ziegelei lebt und täglich Kräuter erntet sowie Schweine und Ziegen versorgt.

Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 22.10.2022.

15:00 Uhr, rbTV: „die nordstory: Verrücktes Wohnen in Mecklenburg-Vorpommern. Leben in Schwimmhalle, Brauerei und Wasserturm“

WasserturmIn Mecklenburg-Vorpommern lässt es sich ungewöhnlich leben. Zum Beispiel in einem ausgebauten Wasserturm, einem modern erweiterten Bahnwärterhäuschen oder einer umgebauten Schwimmhalle. Der Architekt Ulrich Bunnemann hatte das einst marode Gebäude restauriert und gibt damit den Leuten, die in den geschichtsträchtigen Häusern wohnen, ein einzigartiges Wohngefühl. In der Doku wird auch sein aktuelles Bauprojekt gezeigt: ein ehemaliges Brauereigelände in Schwerin.

Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 29.10.2022.

21:00 Uhr, BR: „natur exclusiv. „WG mit Wildtier – Neues Bauen in der Stadt“

Immer mehr Wildtiere müssen in deutschen Städten Neubauprojekten weichen. Von Stadtplaner:innen wird das Nachverdichtung genannt. Ein studentisches Team um Ökologie-Professor Wolfgang Weisser von der TU Freising haben zusammen mit Landschaftsarchitekt Thomas Hauck eine Idee entwickelt, mit der Städte deutschlandweit zu Wildnisoasen werden könnten: Animal Aided Design genannt. Sie verwirklichen ihr erstes Projekt in München-Laim.

Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 19.08.2023.

25.08.

9:35 Uhr, Arte: „Unter Wasser – Megacities in Gefahr“

New YorkDie Klimakatastrophen häufen sich auf dem Planeten Erde. In großen Städten, sogenannten Megacities wie New York oder Bangkok, gibt es immer häufiger Überschwemmungen. Somit sind nicht nur die Städte, sondern auch eine Vielzahl an Menschen, die in ihnen leben in Gefahr. Der Film zeigt weltweite Initiativen, die Krisenmanagement-Konzepte ausarbeiten, um beispielsweise gegen große Flutkatastrophen gewappnet zu sein und Schäden besser begrenzen zu können. Einige Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass sich solche Bedrohungen, bedingt durch den Klimawandel (nicht?) eindämmen lassen und prophezeien, dass der Mensch solche Städte eines Tages verlassen muss.

Verfügbar in der Arte Mediathek bis zum 14.10.2022.

26.08.

9:45 Uhr, ZDFinfo: „Rätsel Nordkorea – Leben im Reich des Kim Jong Un“

Für die westliche Welt scheint das „Einsiedler-Königreich“ Nordkorea rätselhaft. Es wirkt chaotisch, ist geprägt von Fehlinformationen oder internationalem Misstrauen und Angst. Die Einwohner:innen leben in Isolation von der restlichen Welt. Viele Nordkoreaner:innen sehen sich selbst als Puppen, instrumentalisiert vom Staatsapparat. Auch wenn sie auf vieles verzichten müssen, sind die Bewohner:innen Nordkoreas stolz auf ihr Land.

Verfügbar in der ZDF Mediathek bis zum 31.03.2024.

18:15 Uhr, SWR: „Mensch Heimat – Lebenskünstler aus Konstanz“

Junge Frau aus KonstanzKonstanz ist die größte Stadt am Bodensee. Betina Ignacio, Markus Keller und Thomas Wild leben am „schwäbischen Meer“, das Leichtigkeit und südländisches Flair versprüht. Am Morgen spielt Betina Ignacio am Ufer auf ihrer Ukulele. Der Deutsch-Brasilianerin wurden Rhythmus und Lebensfreude in die Wiege gelegt. Außerdem macht sie auf die Umweltprobleme in ihren beiden Heimatregionen aufmerksam. Protagonist Markus Keller ist in einigen Vereinen der Stadt aktiv. Er war noch nie länger als zwei Wochen von zuhause weg.
Thomas liebt das Wasser. Für ihn gibt es hier viele Möglichkeiten wie Motorbootfahren, segeln oder mit dem Schiff und seinen Kindern zur Insel Mainau zu fahren. Die drei Protagonist:innen zeigen ihre liebsten Plätze und Rückzugsorte und präsentieren die unbekannten Seiten der Stadt Konstanz.

27.08.

20:15 Uhr, Arte: „Venedig retten“

Venedig verdankt ihrer besonderen geografischen Lage Reichtum und Macht. Doch nun lebt die Stadt im Rhythmus der Gezeiten. Die ersten Siedlungen wurden noch auf Pfählen auf sumpfigem Baugrund errichtet. Dank dieser Technik konnte das Gewicht der ganzen Stadt getragen werden. Doch die sich häufenden Überschwemmungen bringen eine Gefahr mit sich: Salz. Wenn das Wasser verdunstet, muss das Salz, das sich auf den Denkmälern Venedigs ablagert, in mühsamer Arbeit entfernt werden.

Verfügbar in der Arte Mediathek bis zum 25.10.2022.

28.08.

9:45 Uhr, SWR: „Keine Kohle, keine Klassenfahrt, keine Chance? – Kinderarmut in Deutschland“

Kinderarmut Titelbild SWR/WDRAls arm gilt, wer weniger als 60% des durchschnittlichen Einkommens hat. Dies bedeutet in einem Land wie Deutschland allem voran soziale Ungleichheit. Man kann leicht in finanzielle Not geraten, beispielsweise in dem man krank wird, seinen Job verliert oder sich von dem:der Partner:in trennt. Rund 20% der Kinder in Deutschland wachsen in Armut auf und haben kaum eine Chance auf eine Zukunft, in der das nicht so ist. Dieses Problem gibt es seit Jahren – und dennoch wird die Schere zwischen Arm und Reich immer größer. Die Doku fragt danach, wieso sich immer noch nichts daran ändert.

Verfügbar in der ARD Mediathek bis zum 08.08.2026.

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Salome Hanselmann
Salome Hanselmann schreibt Doku-Tipps fürs lineare TV-Programm, Mediatheken und Streaming-Portale, stellt dokumentarische Podcasts vor und betreut die Social Media Kanäle mit.
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