22. Staffel: SWR-Reihe „Junger Dokumentarfilm“

Am 20.10.22 startet die SWR-Reihe „Junger Dokumentarfilm“ in die 22. Staffel. Der Sender zeigt bis zum 10.11.22 Filme von Absolvent:innen der Filmakademie Baden-Württemberg, die aus der Zusammenarbeit von MFG und SWR entstehen.

Die diesjährigen Filme erzählen die Geschichten derjenigen, die auch in hoffnungslos erscheinenden Zeiten weiter für eine bessere Zukunft kämpfen. Ob als Protagonist:innen vor der Kamera oder als Filmemacher:innen hinter der Kamera: sie lassen sich nicht von ihren Zielen abbringen.

20. Oktober 22, 23:45 Uhr: „Kashkash – Ohne Federn können wir nicht leben“ von Lea Najjar

Die Filmemacherin Lea Najjar begibt sich in ihr Geburtsland Libanon und kehrt in ihre Heimatstadt Beirut zurück. Die Stadt ist von zahlreichen Unruhen sowie politischem und wirtschaftlichem Zerfall geprägt. Durch die Augen eines jungen Mädchens sowie von drei Männern erfahren wir von den Konflikten in der sich wandelnden Stadt. Das Taubenglücksspiel „Kash Hamam“ wird dabei auf überraschende Weise zum Hoffnungsträger. Lea Najjar erhielt für ihr Werk unter anderem den FirstSteps Award in der Kategorie Dokumentarfilm und den Hauptpreis des Filmfestivals CPH:DOX in Kopenhagen.

Zellenflimmern Filmstill27. Oktober 22, 23:45 Uhr: „Zellenflimmern – Häftlinge auf Sendung“ von Mahyar Goudarzi

Mahyar Goudarzi erzählt mit Humor und Feinfühligkeit die Geschichten von Häftlingen, aus der Sendezentrale eines Gefängnis-TV-Senders heraus. Manche Insassen haben sich freiwillig für den Gefängnis-TV-Kanal gemeldet. Der Film taucht ein in den Mikrokosmos, der Außenstehenden so nicht zugänglich ist. Er zeigt ihren individuellen Kampf um eine bessere Zukunft. Goudarzi gelingt es einen Protagonisten auf Augenhöhe beim Erlernen eines neuen Jobs zu begleiten. Dabei gibt es auch immer wieder emotionale Rückschläge.

3. November 22, 23:15 Uhr: „Wo ist mein Safe Space?“ von Emilia Wieding

Wo ist mein Safe Space FilmstillDie fünf Protagonistinnen, Charlotte, Nicole, Yasmin, Teresa und Sam kämpfen gegen Rassismus, diskriminierenden Sprachgebrauch, mediale Stereotype und ein lückenhaftes Bildungssystem, das Schüler:innen einen Teil deutscher Geschichte vorenthält. Durch ihren Aktivismus setzen sich die Frauen noch mehr Rassismus aus. Die Doku fragt danach, wie dies auszuhalten ist, wie lange sie das aushalten und wo sie ihren Safe Space haben. Wiedings Film beschäftigt sich mit dem Aktivismus hinter der Bühne und fängt dabei Einblicke in das Innenleben der Akteurinnen ein.

10. November 22, 23:30 Uhr: „Kratzer im Lack“ von Anna Stradinger

Kratzer im Lack FilmstillDie Regisseurin Anna Stradinger trifft in ihrem Film auf die Welt der Gewerkschaftsarbeit bei Daimler. Man mag meinen, dass Gewerkschaften politisch eher links orientiert sind. Doch in einer Gesellschaft, die sich immer mehr in zwei Lager teilt, nimmt ein ambitionierter IG-Metall-Betriebsrat einen Rechtsruck innerhalb der letzten Jahre wahr. Die Unzufriedenheit vieler Arbeitnehmer:innen steigt und sie wechseln die politische Seite. Der Film fragt danach, wie es in der Besterverdienerbranche der Automobilindustrie Stuttgarts zum Entstehen einer rechtsorientierten Gewerkschaft kommen konnte. Kratzer im Lack” wirft einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit von Betriebsräten und zeigt die Herausforderungen, mit denen sie zu kämpfen haben.