»Fair Traders«

Der faire Handel hat in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen und ist keinesfalls mehr eine absolute Nische.

Solche Produkte, ob nun Kaffee, Tee oder Kleidung, werden sogar von den großen Supermarktketten und Discountern angeboten. Es ist ein Gegenmodell zum kapitalistischen System, das die Ressourcen der Erde gnadenlos ausbeutet mit den spürbaren Folgen für unsere Umwelt.

Verglichen mit der Gesamtwirtschaft ist der faire Handel jedoch ein kleiner Bereich geblieben, der oft vom Idealismus der Beteiligten lebt. Der Schweizer Filmemacher Nino Jacusso stellt in seinem inspirierenden Dokumentarfilm „Fair Traders“ drei engagierte Menschen vor, die damit begannen, sich neu zu orientieren. Sina Trinkwalder, früher Leiterin einer Marketing-Agentur, fertigt heute Zero-Waste-Kleidung mit Angestellten, die auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance hätten. Der Textilingenieur Patrick Hohmann leitet zwei Großprojekte in Indien und Tansania für die Herstellung von Biobaumwolle, die er direkt vor Ort betreut und unterstützt. Und die ehemalige Pädagogin Claudia Zimmermann betreibt einen Biohof mit angeschlossenem Dorfladen in der Schweiz und engagiert sich gegen Food Waste. Die Kamera fängt ihren Alltag lebensnah ein.

Die drei UnternehmerInnen befinden sich in den unterschiedlichsten Stadien ihres Lebens und ihrer beruflichen Laufbahn. Doch eins vereint sie: die tagtägliche Bemühung faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Produktion mit dem Kostendruck der freien Marktwirtschaft zu vereinen. „Jenseits von ausbeuterischen Wirtschaftsformen zeige ich drei Persönlichkeiten der freien Marktwirtschaft, die Verantwortung für die Gesellschaft und für die nachfolgende Generation übernehmen. Sie handeln fair, sie wirtschaften nachhaltig, sie sind zufrieden mit der Größe ihres Betriebes, sie stellen das Wohl aller Beteiligten in den Mittelpunkt ihres Handelns. Der Film zeigt, dass eine Postwachstumsökonomie heute bereits möglich und realistisch ist, wenn der Wille dafür vorhanden ist“, so Regisseur Nino Jacusso.

Der Film ist engagiertes Kino mit starken Bildern, das Mut macht, aktiv an der fairen Gestaltung unserer Zukunft teilzunehmen. Die drei Protagonisten praktizieren eine Ökonomie, die Ethik und Nachhaltigkeit ins Erfolgszentrum rückt und damit zur Nachahmung anregt. Jeder kann etwas tun!